Seit dem 1. Juli 2018 ist Dirk Hünerbein Head of Development bei Unibail-Rodamco-Westfield und damit für das gesamte Bestandsportfolio in Deutschland sowie die Entwicklung neuer Projekte verantwortlich. Er verfügt über mehr als 20 Jahre Erfahrung in den Bereichen Design, Projektentwicklung und -management in führenden deutschen und internationalen Unternehmen.
Edda Teneyken von der HafenCity Zeitung führte ein Interview mit Dirk Hünerbein über „Die fehlende Mitte der Stadtküste“, in dem er das größte Projekt seiner Firma, einem der größten Immobilienunternehmen der Welt, erklärt. Die wichtigsten Aspekte finden Sie hier zusammengefasst:
Mixed-use Development-Ansatz
„Unter „Mixed-use Development“ verstehen wir, dass alle Funktionen eines urbanen Stadtteils eng aufeinander abgestimmt sind. Dazu verbinden wir unterschiedlichste Nutzungen in einem wohlbalancierten Mix. Es entstehen 650 Wohnungen, Büros für rund 4.200 Arbeitsplätze, drei Hotels, unterschiedliche Kultur- und Unterhaltungsangebote, Geschäfte, über 40 Gastronomieeinheiten und ein hochmodernes Kreuzfahrtterminal. Dieser Mix macht das südliche Überseequartier zu einem urbanen Treffpunkt, welcher die gesamte HafenCity nachhaltig beleben und eine Strahlkraft entwickeln wird, die auch nationale und internationale Touristen anziehen wird.“
Kooperation mit DC Developments
“DC Developments übernimmt die Entwicklung, Umsetzung und Vermarktung der Wohnbereiche in den sogenannten Gebäuden A und E3 an der San-Francisco-Straße. Unibail-Rodamco-Westfield wird zuvor jeweils die Einzelhandelsbereiche in den unteren Geschossen realisieren. Wir entwickeln das südliche Überseequartier als offenen urbanen Raum, der sehr viele verschiedene Nutzungen wohlbalanciert und auf höchstem Niveau miteinander verknüpft. Das Wohnen ist dabei natürlich eine elementar wichtige Komponente. Für dieses sehr lokale Thema haben wir uns einen kompetenten Partner mit viel Erfahrung in Hamburg an Bord geholt. Die strategische Partnerschaft betrifft ca. 400 der insgesamt geplanten 650 Wohnungen. Auch im Bereich Wohnen möchten wir die besten und attraktivsten Konzepte für Hamburg kreieren, da stimmen DC und wir zu 100 Prozent überein.”
Aktueller Baufortschritt
„Das Projekt befindet sich im von uns anvisierten zeitlichen Rahmen. […] Nach der Installation einer eigenen Betonmischanlage ist der Start des Hochbaus für die nächsten Monate vorgesehen. Im Mai ist die feierliche Grundsteinlegung.“
Eigene Betonmischanlage
„Durch eine eigene Betonmischanlage muss der Flüssigbeton nicht extra angeliefert werden. Dies schont die Zufahrtswege zur Baustelle und die Verkehrs- und Lärmbelästigung für die Anwohner wird so niedrig wie möglich gehalten. […]“
Besonderheiten und Innovationen
„Im südlichen Überseequartier planen wir eine Reihe von innovativen Konzepten. Hauptsächlich geht es um die Themen Mobilität, Verkehr, Virtual und Augmented Reality, Start-up-Kooperationen und digitale Vernetzung. […] Intelligente Gebäudetechnik, smarte Logistik- und Verkehrsleitsysteme oder maßgeschneiderte Lösungen für Einzelhandels- und Gastronomiekonzepte – alle zentralen Dimensionen eines digitalen Stadtteils werden von Beginn der Planungen an diskutiert. […] Mit dem Anspruch und der sozialen Verantwortung ein zukunftsweisendes Projekt für Hamburg und alle Einwohner zu entwickeln, hat sich Unibail-Rodamco-Westfield zum Ziel gesetzt, „Better Places“ – bessere Orte – zu schaffen.“
Verantwortung und Engagement
„[…] Wir setzen uns für emissionsarmes Wirtschaften ein, fördern frühzeitig neue Arten nachhaltiger Mobilität, integrieren unsere Geschäftsaktivitäten in die örtlichen Gemeinschaften und binden dabei unser gesamtes Team und alle Stakeholder ein. […] Für das südliche Überseequartier heißt das konkret, dass wir Verantwortung für das lokale Umfeld übernehmen. […] Unser Ziel ist es, einen Ort für Hamburger zu schaffen und die Nachbarn in den Entstehungsprozess mit einzubinden. Wir planen Baustellenbegehungen und suchen immer den direkten Dialog, um die Sorgen und Anregungen der Bürger aufzunehmen.“
Hamburg profitiert
„Mit dem ganzheitlichen Mixed-use-Ansatz schaffen wir ein urbanes Quartier, das ein Gewinn für alle Anwohner, für Besucher von nah und fern und letztlich für die gesamte Stadt Hamburg werden wird. Wir denken natürlich besonders an die Menschen im Stadtteil selbst, solche die dort arbeiten oder leben – und das werden mit der östlichen Erweiterung der HafenCity immer mehr. Das südliche Überseequartier ist der fehlende Baustein, der der HafenCity ein urbanes Lebensgefühl verleiht und mit dem sich die Anwohner identifizieren können. Dort wird das pulsierende Leben des modernen Hamburgs widergespiegelt – ohne dass der Charakter der traditionsreichen Stadt verloren geht.“