Wir wollen gemeinsam etwas Neues für Hamburg erschaffen, den Menschen etwas Einzigartiges bieten. Dazu müssen wir out of the box denken.
Mann mit Format
Der Mann hat Format: Der Anzug sitzt, Manschettenknöpfe am weißen Hemd, gerade Haltung, konzentrierter Blick, kontrollierte Gesten. Sein Handy stellt Jacques Boursault, Head of Construction des südlichen Überseequartiers, leise, legt es mit dem Display nach unten auf den weißen Tisch – er wird es während des gesamten Gesprächs nicht mehr ansehen. Wenn der 44 Jahre alte Franzose etwas macht, dann richtig.
Seit 2017 ist Jacques Boursault bei Unibail-Rodamco-Westfield in Düsseldorf und seiner Heimat jetzt so nah wie seit seinem Studium in St. Etienne nicht mehr. „Ich bin direkt ins Ausland gegangen und habe Hotels, Luxus-Hochhäuser, Ministerien und Bürogebäude gebaut“, sagt Boursault – in Hamburg kann er nun alles an einem Ort bauen. Er war in Russland, Kuba, Turkmenistan, Thailand, Polen. Die langen Aufenthalte in unterschiedlichen Kulturen haben ihn geprägt: unter anderem die Fähigkeit, multinationale Teams zu führen und er spricht fünf Sprachen.
In seinem Team für das südliche Überseequartier arbeiten 15 hochqualifizierte Manager und Managerinnen aus sieben Nationen – das passe zum Tor zur Welt und zum Hafen. „Bei der Arbeit sind Respekt, Zuhören, Ehrlichkeit, Führung und Transparenz die wichtigsten Erfolgsfaktoren“, sagt er. Die Kulturvielfalt wirke sich positiv auf die Arbeit aus: „Wir wollen gemeinsam etwas Neues für Hamburg erschaffen, den Menschen etwas Einzigartiges bieten. Dazu müssen wir out of the box denken, kreativ sein.“ Jacques Boursault ist ein Teamplayer, der auch Fehler akzeptieren kann – derjenige muss dazu stehen und daraus lernen. Ein so großes und komplexes Projekt wie das südliche Überseequartier fordert jeden Einzelnen heraus. „Deshalb müssen hier alle an einem Strang ziehen, einer für den anderen einstehen und alle sich gegenseitig unterstützen.“
Zur Teamarbeit gehört für Jacques, bei Unibail-Rodamco-Westfield duzt man sich, Interesse und genaues Zuhören. Seine Antworten wählt er mit Ruhe und Bedacht und bekräftigt sie mit seinen Händen. Mit intensivem Blick schaut er seinen Gesprächspartnern durch seine elegante Brille tief in die Augen und gibt ihnen das Gefühl, ernst genommen, verstanden und geschätzt zu werden.
An Nummer 1 steht für Jacques Boursault seine Familie: „Meine Frau ist von Beginn meiner Karriere immer mit mir gegangen, sonst hätte ich die Jobs im Ausland nicht angenommen.“ Da sich seine Familie, inzwischen gehört auch ein 13 Jahre alter Sohn dazu, beim Aufenthaltsort nach ihm richtet, richtet sich Jacques in seiner freien Zeit nach seiner Familie. Er ist höchstens drei Wochen von seiner Familie getrennt, ist abends und an jedem Wochenende zuhause, verbringt die Urlaube mit seiner Familie, reisend oder im eigenen Haus. „Meinen Mitarbeitern ist es verboten, von Freitag abend bis zum frühen Morgen des Montags E-Mails zu schreiben“, sagt er. „Wer viel und intensiv arbeitet, braucht auch Pausen.“
Seinem Sohn würde er weder davon abraten noch ihn dazu drängen, Ingenieur zu werden. „Ich habe ihm gesagt, folge deinem Herzen und mache den Job, den du liebst, dann kommt das Glück von alleine.“ Für Jacques gehören zum Glück und einem ausgeglichenen Leben drei Dinge: Familie, Arbeit und Hobby.
Nach 30 Minuten vibriert das Handy zum ersten Mal: die Erinnerung an den nächsten Termin. Zu Format gehört eben auch, sich exzellent zu organisieren, da kann das Mobiltelefon auch mal beiseitegelegt werden – auch, wenn man oberster Bauleiter eines Milliardenprojektes mit 14 Einzelgebäuden und 419.000 m2 Gesamtfläche ist.
Sieben Fragen an Jacques Boursault
- Meer oder Berge? Das Meer, wir haben ein Haus am Meer.
- Kaffee oder Tee? Café au Lait am Morgen.
- Beatles oder Rolling Stones? Rolling Stones, doch am liebsten David Guetta.
- SUV oder Cabriolet? Cabriolet, ich habe ein 25 Jahre altes, deutsches Cabriolet.
- Zug oder Flugzeug? Für die Umwelt möglichst Verzicht auf das Flugzeug.
- Krimi oder Liebesroman? Tageszeitungen, ich liebe Tageszeitungen und lese zwei französische Tageszeitungen, die Le Monde und Les Echos, auf dem iPad während des Reisens.
- Kochen oder Restaurant? Ich liebe es, zuhause zu essen.
Informationen zu Jacques Boursault
Nachdem er 1997 sein Studium der Ingenieurswissenschaften an der National Graduate School of Engineering in St. Etienne abgeschlossen hat, führte ihn sein Weg über die große französische Baugesellschaft Bouygues, in der er mehrere Führungspositionen bekleidete, zu Unibail-Rodamco-Westfield. Vor seinem Engagement im südlichen Überseequartier war Jacques Boursault als Head of Construction Poland tätig. Dort war er maßgeblich am Bau der Galeria Wroclavia in Breslau beteiligt, die im Oktober 2017 ihre Eröffnung feierte. Seit Dezember 2017 übt er die gleiche Tätigkeit im südlichen Überseequartier in Hamburg aus.