Interview mit Viktor Eskioglou: „Bauen am Wasser ist eine große Herausforderung“

Interview mit Viktor Eskioglou: „Bauen am Wasser ist eine große Herausforderung“ 1920 1080 Westfield Hamburg-Überseequartier

Das maritime Flair der Hamburger HafenCity ist einzigartig: In unmittelbarer Nähe zur Elbe können Besucherinnen und Besucher des früheren Hafengeländes das geschäftige Treiben auf der Wasserstraße und im Hafen genießen und an der Uferpromenade flanieren. Gerade diese Lage macht die Umsetzung von Bauvorhaben jedoch auch hochkomplex. Im südlichen Überseequartier entsteht bis Herbst 2023 das Westfield Hamburg-Überseequartier mit einer Gesamtfläche von 419.000 Quadratmetern. Viktor Eskioglou, Senior Construction Manager Germany von Unibail-Rodamco-Westfield (URW), ist Teil des Teams, das die Umsetzung des Bauentwurfs verantwortet sowie die Ausschreibungen involvierter Baufirmen koordiniert. In unserer Interviewserie berichtet er von den besonderen Anforderungen, die die exponierte Wasserlage mit sich bringt, dem aktuellen Stand des Projektes und von den nachbarschaftlichen Beziehungen mit den Anwohnerinnen und Anwohnern der HafenCity.

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Ambitioniertes Projekt mit einzigartigem Flair

Im Herzen der HafenCity in direkter Erweiterung der traditionellen Innenstadt entsteht mit dem Westfield Hamburg-Überseequartier ein integriertes, lebendiges Quartier, das einen vielfältigen und zukunftsorientierten Nutzungsmix aufweist. Doch gerade diese räumliche, atmosphärisch so außergewöhnliche Nähe zum Wasser ist es, die das Team um Viktor Eskioglou bei der Projektentwicklung fortlaufend berücksichtigen muss. „Die Baustelle ist vor einer sehr hohen Sturmflut von plus 6,70 Meter über Normalhöhe geschützt,“ erläutert Eskioglou die besonderen Schutzmaßnahmen. So gilt es auch, das quer durch das Baufeld verlaufende U-Bahn-Bauwerk mit zu berücksichtigen, das die Anbindung mit dem öffentlichen Nahverkehr für Besucherinnen und Besucher sowie Anwohnerinnen und Anwohner sicherstellt. „Wir haben eine sehr komplexe Wasserhaltung im Einsatz. Dank neuester Technologien und der engen Abstimmung mit der Hochbahn wissen wir immer sehr genau, wann und wo wir reagieren müssen. Dieses Zusammenspiel dient uns als ein Alarmsystem, wodurch wir potenzielle Gefährdungslagen frühzeitig erkennen und Havarien vermeiden können.“

Rund 400 Bauarbeiter, 21 Kräne und sechzigtausend Quadratmeter Bodenplatte, mit einer Stärke zwischen anderthalb bis zu vier Metern: Allein diese Zahlen lassen die Größe des neuen Stadtquartiers erahnen. „Im südlichen Baufeld ist das dritte Untergeschoss fertiggestellt sowie bereits zu 90 Prozent das zweite“, informiert Eskioglou über den aktuellen Baufortschritt. Die dort entstehenden Gebäude werden Shops, Gastronomie, ein umfangreiches Freizeitangebot, wie zum Beispiel das Kino, einen Teil der Wohnungen, das Kreuzfahrtterminal sowie die drei Hotels umfassen. Im nördlichen Baufeld befinden sich weitere Wohnungen und Einzelhandelsflächen im Bau. So verbindet das Projekt Wohnen, Arbeiten und das Erleben in der Freizeit miteinander und bildet künftig das urbane, kosmopolitische Herz der Hamburger HafenCity.


Offenes Ohr für die Belange und Bedürfnisse der Nachbarschaft

Dabei legt URW – gerade mit Blick auf die aktuellen Bauarbeiten – auch einen besonderen Fokus auf gute Beziehungen mit den Anwohnerinnen und Anwohnern der HafenCity. „Wir nehmen Kommentare und Anmerkungen sehr ernst“, erklärt Eskioglou. Für einen regen Austausch mit den Nachbarinnen und Nachbarn sorgen zum Beispiel regelmäßige Events, aktuell in virtueller Form, wie etwa das Nachbarschaftstreffen. Auch ein informativer Besuch im Showroom des Westfield Hamburg-Überseequartiers, der aufgrund der aktuellen pandemischen Lage momentan für den Publikumsverkehr geschlossen ist, wird hoffentlich bald wieder möglich sein.